Mittwoch, 6. Mai 2009

Der Prolog - Zweiter Teil

Der-Prolog


Im Wald von Elwynn herrscht idyllische Ruhe. Das Rascheln von Blättern, die sich im Wind wiegen, der Geruch von Gras und Holz, Luft so rein wie Kristallglas. Kein Wald Azeroths vermag so schön und ruhig zu sein, wie der Elwynns. Doch an diesem einsamen Pfad, der sich an den Bäumen vorbei schlängelt, lauert ein Jemand, dessen Vorhaben diese Ruhe brechen wird.

„Was für ein Anfänger.“, denkt Ril. Er hat die dunkle Gestalt, die sich einige Schritte vor ihm hinter einem Baum versteckt, schon den ganzen Morgen beobachtet und verfolgt. Offensichtlich handelt es sich bei diesem Burschen um einen Anhänger der Defias, einer Bruderschaft von Verrätern Sturmwinds. Seine Kleidung und das rote Tuch, das er Mund und Nase verdeckend um den Kopf gebunden hat, lassen keine andere Vermutung zu.

Der Bandit versteckt sich nun nahe einem Pfad und wartet offenbar auf ein Opfer, dem er das Geld aus der Tasche ziehen kann. Rils Augen verfolgen die Blickrichtung des Banditen nach Norden. Und tatsächlich. Da nähert sich eine hell gekleidete Frau aus Richtung der Abtei am Nordhain. Sie scheint unbewaffnet. Eine leichte Beute.

Das denkt auch der Bandit und springt, als die Frau beinahe an seinem Versteck vorbei ist, auf den Weg. Mit scharfer Stimme droht er ihr: „Stehen geblieben, Junges Fräulein!“ Sie bleibt stehen. Nun da sie näher gekommen ist, erkennt Ril ihr schüchternes, aber durchaus hübsches Gesicht. Sie muss noch recht jung sein. Blondes Haar, das offen auf ihre Schultern fällt, unterstreicht ihre insgesamt helle, freundliche Ausstrahlung. Als sie die Stimme des Banditen hört, bleibt sie ruckartig stehen. Langsam dreht sie sich um.

Für den Banditen ein gefundenes Fressen, denkt sich Ril. Eine wehrlose Frau. Die Chancen der Frau, dem Banditen zu entkommen oder gar zu bekämpfen sind gleich dem Versuch einer Maus, den Reißzähnen einer Raubkatze zu entgehen. Der Bandit fuchtelt wild mit einem kleinen Dolch herum, als habe er ihn zum ersten Mal in der Hand. „Na los, raus mit Allem, was von Wert sein könnte!“ faucht er die Frau, jetzt etwas aggressiver, an. Diese aber schaut den Banditen mit großen blauen Augen an und macht keine Anstalten, ihre Taschen zu öffnen.
Der Räuber hebt drohend den Dolch auf Höhe des Halses. Dann erklingt das Geräusch von Wind, der messerscharf geschnitten wird. Rils Wurfmesser bohrt sich bis zum Schaft in den rechten Oberarm des Banditen. Dieser schreit laut auf und lässt seine Waffe fallen. Als er sich umdrehen will, um dem Angreifer zu erspähen, ist Ril bereits bei ihm. Ein harter Schlag mit dem Ellbogen auf den Kopf versetzt den Banditen in Ohnmacht.

Die junge Frau, noch immer sprachlos, blickt nun vollends verwirrt drein. Als sie endlich wieder Luft holt und etwas sagen will, winkt Ril ab. „Ihr solltet hier nicht allein reisen, junge Dame. So friedlich dieser Wald mit seinen grünen Bäumen und dem Gezwitscher der Vögel sein mag, ist er doch voller Gefahren. Wölfe, Bären, einfältige Banditen. Kommt, ich werde Euch nach Goldhain begleiten.“

Als sie immer noch starr vor ihm steht, legt er ein Lächeln auf und fügt hinzu: „Und in dieser Ausnahme verlange ich keine Entlohnung dafür.“

Freitag, 1. Mai 2009

Der Prolog - Erster Teil

Eisige Ruhe liegt über Dun Morogh. Ein Windhauch trägt ein dünne Schicht Schnee von den Bergen im Norden in das weiße Tal. Nadelbäume, die vereinzelt an unbereisten Wegen stehen, still wachend über die Ebene, zittern leicht in der Brise. Der Wind folgt den Wegen und saust weiter nach Süden. Dort erklimmt er einen letzten kleinen Hügel und erblickt zwei kleine Gestalten, die sich vom Südwesten her nähern. Leise und sanft nähert sich der Windhauch den beiden...

Lugin Kieselbart blinzelt, als eine leichte Brise ihm Schnee in die Augen treibt. Es ist nicht kalt. Für die Ebenen Dun Moroghs ist es sogar ein sehr mildes Klima. Für einen Zwerg wie Lugin haben niedrige Temperaturen aber sowieso wenig Bedeutung. Er ist damit aufgewachsen. Sein langes schwarzes Haar und sein dicker Bart schützen ihn vor Wind und Kälte wie es das Fell eines Bären tun würde. Den weniger bedeckten Teilen seines Gesichtes, besonders seiner Nase, sieht man eine gute Durchblutung jedoch deutlich an. Ein schlichtes Hemd, dass die Arme frei lässt, Hose und Stiefel wie sie ein jedermann aus dem warmen Süden tragen könnte, lassen aber schließen, dass dem Zwerg das Klima nichts ausmacht.
Die kleinere Gestalt neben ihm zittert leicht und klappert kaum hörbar mit den Zähnen. Die Gnomin trägt lediglich eine Robe und ein Paar schlichter Schuhe. Peyle Kühldraht friert. Vielleicht fehlt ihr eine dicke Mähne, wie der stämmige Zwerg sie trägt, denn ihr kurzes, helles Haar, aus dem über der Stirn wild einige längere Strähnen ragen, hilft wenig gegen die frostigen Winde Dun Moroghs.

Vor dem ungleichen Paar liegt das kleine Dorf Kharanos. Peyle ist froh, dass Lugin sich bereit erklärt hatte, sie bis hier hin zu begleiten. Nun, da das Ziel erreicht ist, fällt ihr der Abschied schwer.
„Möchtet Ihr nicht noch ein Weilchen in der Taverne verbringen, bevor ihr weiter reist“, fragt Peyle, die großen grünen Augen fragend auf den Zwerg gerichtet. Der Zwerg betrachtet das winzige Geschöpf und kann sich ein schmunzeln nicht unterdrücken, als er antwortet: „Hast wohl Angst, allein zu schlafen, he?“
Die Taverne des Dorfes ist still. Hier und da sitzen vereinzelt Zwerge und Gnome - wahrscheinlich nur auf der Durchreise - vor ihren Krügen und kippen sich in unregelmäßigen Abständen das Bier in den Rachen. Der Gastwirt, ein dicker Zwerg mit rötlichem Haaren, steht hinter einer steinernen Theke und putzt einen hoffnungslos verdreckten Becher. Als er die beiden Neuankömmlinge sieht, füllt er ohne zu zögern zwei Krüge mit Bier und stellt sie auf die Theke. Lugin kramt in einer Tasche nach ein paar Münzen doch der Wirt winkt ab und putzt weiter seinen Becher.
Mit den randvoll mit Bier gefüllten Krügen in der Hand geht Lugin zu dem Tisch, an dem sich Peyle bereits nieder gelassen hatte. „Was schaust du so betrübt drein, Kleine?“, fragt er die Gnomin. Peyle schaut auf und richtet ihre Augen auf ihn. Doch ihr Blick geht durch ihn hindurch. Mit hauchender Stimme antwortet sie: „Peyle fühlt sich seltsam an diesem Ort.“ Verwirrt und in Gedanken versunken greift sie nach den Becher und nimmt eine großen Schluck. Lugin kennt die Peyle erst seit eineinhalb Tagen und so versucht er, sie auf andere Gedanken zu bringen und das Gespräch in eine andere Richtung zu leiten: „Hier scheint nicht viel los zu sein, he? Diese Reisenden hier haben vielleicht etwas Arbeit für mich. Vielleicht reise ich doch nicht gleich weiter.“ Er betrachtet das Gesicht der Gnomin, die offenbar nicht zugehört hat. „Wir sollten uns in diesem Gasthaus ein Zimmer teilen und Morgen weiter sehen, he?“ Peyle nickt nur.
Sie verlässt den Tisch nach dem zweiten Krug mit einem leisen „Gute Nacht.“. Lugin gönnt sich noch fünf weitere Krüge. Er denkt nach, während er das Feuer im Kamin des Schankraums betrachtet. Den letzten Krug leert er in einem Zug und stellt ihn entschlossen auf den Tisch. Diese Gnomin braucht seine Hilfe. Lugin hofft, dass er es nicht bereuen wird. Er wird ihr helfen.

Dienstag, 28. April 2009

Einführung - Out of Character

Es hat sich an einem warmen Apriltag ergeben, dass zwei kreative Köpfe sich dazu entscheiden, der Langenweile Einhalt zu gebieten und eine Art interaktives Abenteuerbuch zu erschaffen.

Als Plattform dazu soll das MMO "World of Warcraft" dienen, da es von allen Alternativen den größten Umfang und eine faszinierende Hintergrundgeschichte besitzt.

Nach ausgiebiger Überlegung über Charaktere und Geschichte, tauchen vier Abenteuerlustige in die fabelhafte Welt von Azeroth ein, um das wohl bisher größte (fiktionale) Abenteuer ihres Lebens zu erleben.

Der Verfasser

Joseline
Lugin
Peyle
Prolog
Ril
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